Reisebericht Myanmar

Es ist Ende März und in Deutschland noch immer eisig kalt. Wir entfliehen der Kälte und machen uns auf den Weg nach Myanmar. Nach 20 Stunden und zwei Mal umsteigen landen wir wohl behalten in Yangon.

Yangon versprüht ein britisches Kolonial Flair und Ende März ist es schon ziemlich warm und trotz der Nähe zum Meer kaum windig. Wenn man so aus der deutschen Kälte kommt ist die Wärme schon fast unangenehm. Nach kurzem Aufenthalt in Yangon geht es mit dem Flugzeug in das nördlich gelegene Heho. Der Flughafen in Heho erinnert eher an einen mediterranen Familienbungalow, ziemlich klein und einen Security check würde man vergeblich suchen.

Was in Heho sofort auffällt ist die Entspanntheit der Menschen welche stets mit einem lächeln auf den Lippen durch die Straßen laufen, das überträgt sich sofort auf uns. Nicht das wir sonst nicht lachen aber das positive Wesen steckt zweifelsohne sofort an und man lächelt automatisch mit. Schön. Also ab ins Auto und eine Stunde in das nördlich gelegene Pindaya fahren. Gewöhnungsbedürftig sind die Autos, alles Rechtslenker, fahren aber so wie wir auf der rechten Seite. Auf unserer Fahrt fällt uns die Landschaft auf, welche uns sofort an die italienische Toskana erinnert nur eben ohne Zypressen. Langgezogene weiche Hügel mit orange-roter Erde mit südeuropäisch aussehenden Bäumen und Sträuchern und zwischendrin tropische Pflanzen. Die kleinen bunten Fachwerkhäuser mit flachen Spitzdächern lockern das Landschaftsbild auf. Wir sind angekommen.
Pindaya eine der größeren Orte in dem südlichen Shan Staat. Rund um einen großen künstlichen See liegen einige buddhistische Kloster und Tempelanlagen am Hang des gegenüberliegenden Bergzuges gibt es ein großes Höhlensystem mit tausenden von Buddha-Staturen. Ein Ort der einen zu einer langsameren Gangart einlädt. Wir kommen dem gerne nach! Wir wohnen in einem kleinen Boutique Hotel mit Bungalows in einem Garten – idyllisch.

Unser Partner Lin Pyea hat seine kleine Fabrik auf der anderen Seite des Sees und wir laufen morgens um den See dorthin, genießen die klare Luft, lassen den Ort und die Menschen auf uns wirken.

Bei diesem Besuch geht es um die Entwicklung von passenden Teesorten die wir optimal vermarkten können. So verbringen wir den ganzen Tag und die halbe Nacht in der Fabrik und weit nach Mitternacht gehen wir müde und zufrieden ins Hotel. Nach drei langen Tagen ist es Geschafft, drei neue Geschmacksprofile entwickelt und gute Ergebnisse erzielt. Was uns in den Tagen aufgefallen ist, ist die ungeheure Innovationsfreudigkeit der Leute in der Fabrik.

Ein weiteres Highlight, wir hatten letztes Jahr angeregt den Teetrockner mit Reisspelz-Pellets zu feuern. Als wir ankamen stand eine nagelneue Pelletpresse in der Fabrik und der Kessel des Trockners wurde mit Pellets befeuert. Absolut CO2 neutral!

Am letzten Tag unserer Reise werden die Verschiffungen für die Saison besprochen und am Nachmittag geht es wieder über Heho nach Yangon und weiter über Bangkok und München nach Hause.