Haben Sie schon einmal einen hochwertigen Tee gekauft, der am Ende bitter oder flach schmeckte? Die beste Teequalität nützt wenig, wenn die Zubereitung nicht passt. Zu heißes Wasser, zu lange Ziehzeiten oder die falsche Dosierung können aus einem großartigen Tee schnell eine Enttäuschung machen.
In diesem Beitrag erklären wir die 7 wichtigsten Grundlagen, mit denen Ihre Teezubereitung immer gelingt.
1. Wasserqualität: Die unsichtbare Basis
Tee besteht fast ausschließlich aus Wasser. Daher hat die Wasserqualität einen enormen Einfluss auf den Geschmack.
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Ideal: Weiches bis mittelhartes Wasser ist optimal.
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Problematisch: Sehr kalkhaltiges (hartes) Wasser kann feine Aromen überdecken und einen unangenehmen Schleier auf der Tasse bilden.
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Tipp: Wenn Ihr Leitungswasser sehr hart ist, testen Sie für hochwertige Teesorten stilles, mineralarmes Mineralwasser.
2. Temperatur: Nicht jeder Tee mag 100 °C
Unterschiedliche Teesorten benötigen unterschiedliche Temperaturen, um ihre Aromen ideal freizugeben. Kochendes Wasser kann zarte Tees (wie Grüntee) "verbrennen" und bitter machen.
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Grüntee: 60–80 °C (je nach Sorte)
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Weißer Tee: 70–85 °C
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Oolong Tee: 80–95 °C
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Schwarztee: 95–100 °C
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Pu-Erh & Dunkle Tees: 95–100 °C
Praxis-Tipp: Lassen Sie frisch aufgekochtes Wasser im offenen Kessel einfach einige Minuten abkühlen oder nutzen Sie einen Wasserkocher mit Temperatureinstellung.
3. Ziehzeit: Die Balance zwischen Aroma und Bitterkeit
Je länger ein Tee zieht, desto mehr Inhaltsstoffe (wie Koffein und Gerbstoffe) gehen ins Wasser über. Zu kurze Zeiten führen zu dünnem Geschmack, zu lange Zeiten lösen zu viele Bitterstoffe.
Als Orientierung:
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Grüntee: 1–3 Minuten
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Weißer Tee: 2–4 Minuten
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Oolong: 2–4 Minuten
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Schwarztee: 3–5 Minuten
Finden Sie heraus, was Ihnen sensorisch am besten gefällt. Hochwertige Tees verzeihen oft auch längere Ziehzeiten, ohne extrem bitter zu werden.
4. Dosierung: Wie viel Tee pro Tasse?
Eine gängige Faustregel sind ca. 10–15 g Tee pro Liter Wasser.
Das entspricht etwa 2–3 g pro 200 ml Tasse.
Je nach Volumen des Tees kann dies variieren. Sehr voluminöse Blätter (z. B. bei weißem Tee) benötigen optisch mehr Platz als dichte, gerollte Blätter (z. B. Oolongs).
Viele Teeliebhaber:innen nutzen eine Grammwaage für reproduzierbare Ergebnisse. Für den Alltag genügt oft ein gut befüllter Teelöffel pro Tasse und etwas Erfahrung.
5. Mehrere Aufgüsse: Mehr Facetten entdecken
Viele hochwertige Teesorten sind für mehrere Aufgüsse gemacht – insbesondere Grüntees, weiße Tees, Oolongs und Wildtees. Oft zeigt sich der wahre Charakter eines Tees erst im zweiten oder dritten Aufguss.
Dabei gilt: Bei späteren Aufgüssen kann die Ziehzeit oft leicht verlängert werden, um ein ausgewogenes Ergebnis zu bekommen.
6. Gefäßwahl: Kanne, Gaiwan oder Becher?
Für den Einstieg genügen eine einfache Teekanne und ein feines Sieb. Wichtig ist, dass die Teeblätter genug Platz haben, sich im Wasser zu entfalten (Tee-Eier sind oft zu klein).
Wer mehr experimentieren möchte, kann mit kleineren Kannen, Gaiwans (traditionelle chinesische Aufgussbecher) oder speziellen Aufgussbechern arbeiten, die ideal für mehrere Aufgüsse sind.
7. Orientierung: Empfehlungen bei Cha Dô
Als Orientierung finden Sie in unseren Produktbeschreibungen bei Cha Dô konkrete Empfehlungen zu Temperatur, Ziehzeit und möglichen Aufgüssen. Diese sind als Startpunkt gedacht und können jederzeit an Ihren persönlichen Geschmack angepasst werden.
Fazit: Bewusster Genuss statt nur ein Heißgetränk
Mit etwas Aufmerksamkeit bei Wasser, Temperatur und Zeit wird aus einem simplen Tee ein bewusst zubereitetes Getränk mit viel Charakter.







