Bio Weißer Tee

Bai Cha - also weißer Tee scheint eine Variante der Teeverarbeitung zu sein, die nicht aus dem Ursprungsgebiet der Teepflanze ‚Camellia sinensis’ an der südlichen Grenze des heutigen Chinas stammt. Erste Erwähnungen datieren auf die Zhou-Dynastie (1046 - 256 v. Chr.). Da wird die Wirkung der getrockneten Teeblätter aus der Region Fuding (Fujian) erwähnt. Allerdings entspricht dies noch nicht der Verarbeitungsweise des weißen Tees wie wir sie heute kennen. Lu Yu (728 - 804 n. Chr.), der legendäre Teephilosoph und Autor des ‚Cha Ching’, erwähnt erstmalig die Kategorie ‚weiß’ als eine Teesorte. Im 12. Jahrhundert bezeichnet der Song-Kaiser Hui-Tsung den ‚Bai Cha’ als den rarsten und delikatesten aller Tees.

2009 entdeckten chinesische Archäologen ein mehr als eintausend Jahre altes Grab, in dem man einen ‚Bai Hao Jin Zhen’ fand - den edelsten aller weißen Tees.

Auch heute noch konzentriert sich die Produktion des Bai Cha auf die Provinz Fujian, wobei die Stadt Zheng He zu den wichtigsten Zentren gehört. Aber auch im Süden Chinas wird aus den noch verbleibenden Ur-Teepflanzen weißer Tee hergestellt. ‚Yu Guang Bai’ ist eine der bekannten Sorten, dieser Tee wird aus einem Blatt und einer Knospe hergestellt.

Inzwischen gibt es auch aus anderen Ländern weiße Tees, allerdings eignen sich die modernen Hybrid-Büsche nicht und der Geschmack ist oft mehr als bescheiden. Eine Ausnahme ist hier der ‚Anh Trang’ aus Nordvietnam, der auch aus Ur-Teeblättern hergestellt wird.

In den Überlieferungen der traditionellen chinesischen Medizin wird weißer Tee zur Linderung etlicher Krankheiten empfohlen. Offensichtlich wurde dieser hauptsächlich als Pulver eingesetzt, also eine Art weißes Matcha (chin. Mocha). In den zeitgenössischen Publikationen wird bei weißem Tee auf den hohen Polyphenolgehalt verwiesen. Allerdings können die von uns in Auftrag gegebenen Analysen dies nicht bestätigen. In den Aufgüssen guter Blattware finden wir wenig Gerbstoffe, aber auch wenig Koffein. Dies könnte sich aus der Tatsache ergeben, das die Blattzellen bei der Produktion nicht aufgebrochen werden, somit viele der Inhaltsstoffe im Blatt verbleiben und nicht in den Aufguss übergehen.

Daher empfehlen wir den Genuss von weißem Tee am Nachmittag und Abend, da die niedrigen Koffeinwerte einem dann nicht den Schlaf rauben.

Auf jeden Fall sind Bai Cha extrem leckere Tees und das sollte ein unschlagbares Argument für den Genuss sein.

Wie bei vielen anderen chinesischen ‚Ming Cha’ (kostbare Tees) lassen sich Sorten wie Bai Mu Dan, Bai Hao Yin Zhen, Yu Guang Bai und Anh Trang mehrmals aufgießen. Für diese Sorten empfiehlt sich ein Gaiwan. Diese große Teeschale mit Deckel und Untertasse ist ideal für alle guten Tees. Man gibt einige Blätter in den Gaiwan und gießt heißes Wasser darüber, sehr kurz ziehen lassen und mit dem Aufguss die Teeschalen ausspülen. Nun wieder heißes Wasser auf die Blätter gießen und ca. 2 - 3 Min. ziehen lassen, das ist der erste Aufguss. Dann können Sie die Blätter mit kontinuierlich erhöhter Ziehzeit immer wieder überbrühen, bis sie keinen Geschmack mehr abgeben.

Sie werden feststellen, dass der Geschmack keineswegs abnimmt, eher verändert sich das Aromaprofil mit jedem Aufguss. Bei den hohen Qualitäten kommen Sie auf bis zu zehn Aufgüsse. Das ist sicherlich keine Art, Tee im Alltag zu konsumieren. Aber zur Entspannung und inneren Einkehr ist sie sehr zu empfehlen.

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- weißer Tee ist kein Grüntee
- weißer Tee ist kein Schwarztee
- einige Sorten weißer Tee oxidieren (fermentieren) ganz leicht an in der Produktion
- Pai Mu Tan heißt eigentlich Bai Mu Dan
- weißen Tee gibt es seit über 1000 Jahren

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