Grüntee ist aus vielen Teeregalen nicht mehr wegzudenken – vom schnellen Beuteltee bis zur handgepflückten Spezialität. Die Spannbreite reicht von flach und bitter bis hin zu fein, süßlich und komplex. In diesem Beitrag erfahren Sie, woran Sie hochwertigen Grüntee erkennen – bevor Sie die erste Tasse aufgießen und spätestens beim Probieren.
1. Der erste Eindruck: Blatt und Farbe
Schauen Sie sich den trockenen Tee an:
• Sind die Blätter weitgehend ganz oder stark gebrochen?
• Wirkt die Farbe frisch (je nach Sorte hellgrün, tiefgrün, oliv, leicht silbrig) oder eher stumpf und grau-braun?
• Sind viele Stängel und Bruchstücke enthalten?
Hochwertiger Grüntee besteht meist aus sorgfältig geformten oder gerollten Blättern mit einer einheitlichen Optik. Bruchtee kann schneller bitter werden und ist häufig ein Hinweis auf Massenproduktion.
2. Der Duft – auch trocken schon vielsagend
Vor dem Aufguss können Sie den Tee kurz in die Hand nehmen oder direkt aus der Dose riechen. Gute Grüntees duften:
• frisch, grasig oder herbal
• nussig, leicht süßlich
• manchmal fruchtig oder floral
Was Sie nicht riechen sollten: Muffigkeit, dumpfe Lagergerüche oder stechend chemische Aromen.
3. Herkunft und Sortenbezeichnung
Hochwertiger Grüntee wird nicht nur als „Grüner Tee“ verkauft, sondern mit Sortennamen und Region: Sencha, Gyokuro, Lung Ching, Mao Feng, Bancha, Matcha, bestimmte Gebiete in Japan, China, Vietnam, Korea etc.
Je genauer die Herkunft benannt ist, desto eher steht dahinter eine echte Teekultur mit Qualitätsanspruch. Anonyme Mischungen ohne Angaben sind oft eher im unteren Qualitätssegment zu finden.
4. Verarbeitung – Dämpfen, Rösten, Rollen
Japanische Grüntees werden meist gedämpft, chinesische häufig geröstet oder im Wok erhitzt, bevor sie gerollt werden. Bei guten Qualitäten sind diese Schritte handwerklich so abgestimmt, dass Bitterstoffe kontrolliert werden und süßlichere, nussige oder umami-reiche Aromen im Vordergrund stehen.
Billige Tees werden oft zu heiß und zu lang erhitzt oder zu schnell getrocknet, was sich später in harschem Geschmack und flacher Tasse zeigt.
5. In der Tasse: Farbe, Mundgefühl, Nachgeschmack
Beim Aufguss (in der Regel 60–80 °C, je nach Sorte) zeigen sich deutliche Unterschiede:
• Eine klare, lebendige Tasse ist ein gutes Zeichen.
• Trüber, dumpfer Aufguss kann auf schlechte Verarbeitung oder falsche Zubereitung hinweisen. Im Mund sollte hochwertiger Grüntee:
• weich und voll wirken,
• eine natürliche, dezente Süße haben,
• Aromen von Gras, Nuss, Gemüse, Blüten oder Früchten zeigen,
• im Nachhall angenehm bleiben – ohne dominierende Bitterkeit.
6. Zubereitung: Fehlerquelle Nummer eins
Selbst ein sehr guter Tee kann wenig überzeugend wirken, wenn er zu heiß oder zu lange aufgegossen wird. Halten Sie sich an die empfohlenen Temperaturen und Ziehzeiten und testen Sie verschiedene Varianten. Viele Grüntees profitieren von mehreren kürzeren Aufgüssen statt einem langen.
7. Vertrauen zur Quelle
Am Ende zählt auch, wie transparent ein Händler oder eine Marke mit Informationen umgeht. Werden Herkunft, Anbau und Verarbeitungsweise erläutert? Gibt es Hinweise auf Bio-Standards, faire Handelsbeziehungen oder langfristige Partnerschaften?
Bei Cha Dô legen wir Wert darauf, Ihnen bei jedem Grüntee eine klare Orientierung zu bieten: Herkunft, Geschmack, Zubereitungsempfehlungen und, wo möglich, Hintergrundinformationen zu den Projekten. So können Sie bewusst auswählen und Ihren Grüntee passend zu Ihrem Geschmack zubereiten.







