Bio Tee

Ökologischer Anbau ist inzwischen weltweit verbreitet. Seit Mitte der 80er Jahre auch im Tee-anbau.

Zuerst begannen einige Pioniere in Indien und Sri Lanka, dann in Tansania und in den späten 90er Jahren in China erste Gehversuche im Bioanbau zu machen.

Heute wird in fast allen teeproduzierenden Ländern der Welt auch Tee ökologisch angebaut. Vor allem in den westlichen Märkten steigt die Nachfrage rasant an, da die Verbraucherinnen und Verbraucher immer sensibler auf Rückstände von Agrarchemikalien reagieren und umweltbewusster leben.

Was unterscheidet nun konventionellen von Bio Tee? Die Plantagen sind erst einmal gleich und auch die Teebüsche, da diese bis zu 150 Jahre alt werden können. Nach einer Umstellzeit von drei Jahren, in denen keine Agrarchemikalien eingesetzt werden dürfen, bekommt der Teegarten den Status ‚Bio’. Während dieser Phase muss der Boden reaktiviert werden. Der Einsatz von Kunstdünger (NPK) im konventionellem Anbau hat zur Folge, dass jegliches Bodenleben eliminiert wird. Diese Mikroorganismen sind allerdings die Voraussetzung für einen gesunden Boden.

Im ökologischen Anbau werden die Nährstoffe als Kompost oder Pflanzenrohmaterial auf den Boden ausgebracht. Die Mikroorganismen im Boden spalten diese Rohstoffe dann auf und machen die Nährstoffe für die Pflanze verfügbar. Diese nimmt sie dann über die Wurzeln auf. Also kein Bodenleben, keine Nährstoffe.

Anders als Kunstdünger, der nur ein eingeschränktes Nahrungsspektrum zur Verfügung stellt, liefern die Mirkoorganismen eine sehr breite Palette an Nährstoffen. Diese machen die Pflanzen sehr viel gesünder und widerstandsfähiger. Daher sind sie auch wesentlich resistenter gegen Schädlinge und Pilzerkrankungen.

In der Umstellphase und noch einige Zeit danach fallen Ernten erst mal geringer aus als mit dem Einsatz von NPK.

Nachdem der Boden allerdings wieder ins Gleichgewicht gebracht worden ist, sollten Ernten wieder annähernd die ursprünglichen Erträge bringen.

Es gibt recht unterschiedliche Konzepte für ökologischen Anbau, so auch bei Bio Tee. In Indien ist der biologisch-dynamische Anbau sehr verbreitet, ein sehr holistischer Ansatz, der sowohl die kosmische Komponente als auch starke Einflüsse aus der Homöopathie beinhaltet. Diese Betrachtungsweise ist der hinduistischen Philosophie des Verhältnisses der Menschen zu Mutter Erde sehr nahe. So geht es dann auch im biologisch-dynamischen Anbau primär um die Gesundung des Bodens. Denn: ohne gesunden Boden, keine gesunde Pflanze!

In anderen Ländern geht man andere Wege, wie zum Beispiel in Japan oder Korea. Dort überwiegt die westliche Wissenschaftssichtweise und so wird eher analytisch erforscht, was dem Boden fehlt und dies dann in Form von pflanzlichen Rohstoffen wieder zugeführt. Auf diese Art und Weise können erstaunliche Mengen geerntet werden. So gehört unser Partner in Korea zu den Plantagen, die weltweit die höchsten Erträge haben. Und das mit ökologischem Anbau.

Von Seiten der Hersteller von Agrarchemikalien wird gern behauptet, dass ökologischer Anbau keine vernünftigen Ernten ermöglicht. Ein schönes Schauermärchen, um Landwirte von der Umstellung auf ökologischen Anbau abzuhalten. Viele unserer Erzeuger gehören in ihren Ländern zu den Produzenten mit den höchsten Ernten, ob in China, Südkorea oder Indien. Inzwischen zeigt sich auch weltweit ein Phänomen: Die Ernten von konventionellen Bauern sinken und lassen sich auch mit vermehrtem Kunstdüngereinsatz nicht erhöhen. Hier sind die Böden inzwischen so ausgelaugt, dass die Pflanze keine anderen Nährstoffe mehr findet als NPK (Stickstoff, Phospat und Kalium), Ein weiterer Grund mehr für ökologischen Anbau!

Entdecken Sie viele interessante Biotees bei Cha Dô.

- Ende der 1980er Jahre erste Biotee Projekte in Indien und Sri Lanka
- Bioanbau basiert auf der Fruchtbarkeit des Bodens
- Bei gutem ökologischen Anbau sind Teegärten genauso ertragreich wie Konventionelle
- Biologisch-dynamische Wirtschaftsweise ist optimal für die Pflanzengesundheit
- Düngung erfolgt beim Bioanbau über Kompost und pflanzliche Rohstoffe

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